Der Bruch des Oberarmkopfes in Schulternähe ist nach dem Oberschenkelhals- und dem Unterarmbruch am Handgelenk die dritthäufigste Fraktur bei älteren Menschen. Die proximale (körpernahe) Humerusfraktur liegt meist kombiniert mit einem vermehrten Knochenabbau (Osteoporose) vor und betrifft Frauen häufiger als Männer. Junge Menschen erleiden einen Bruch des Oberarmkopfes seltener und dann meist als Folge eines Unfalls mit hoher Sturzenergie, z. B. nach Verkehrsunfall oder Radsturz.
Die Schulter ist das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Der Humeruskopf – der obere Teil des Oberarmknochens – ist ein wichtiger Teil der Schulter.
Brüche des Humeruskopfes führen akut und eventuell auch langfristig dazu, dass der Patient die Schulter nur noch eingeschränkt bewegen kann.
Die Schulterprothese ersetzt geschädigte Gelenkflächen im Schultergelenk (Glenohumeralgelenk).
Die Auswahl des Prothesenmodells - Totalendoprothese (TEP) oder Teilprothese (Hemiprothese) - richtet sich nach Ausmaß und Ort der Schädigung im Bereich von Schulter und Rotatorenmanschette. Bei Totalendoprothesen erneuert der Gelenkersatz beide Gelenkpartner, den Oberarmkopf (Caput humeri) und die Gelenkpfanne (Glenoid). Die Teilprothese ersetzt nur den Kopf des Schultergelenks.
Bei fortgeschrittener Schulterarthrose (Omarthrose) mit starken Schmerzen im Schultergelenk verbessert der künstliche Gelenkersatz die Schmerzsymptomatik und stellt die häufig eingeschränkte Beweglichkeit des Gelenkes wieder her. Die Implantation einer Schulterprothese ist ein chirurgischer Eingriff und wird von den Schulterspezialisten der Gelenk-Klinik durchgeführt. Der Gelenkersatz kommt in Frage, wenn konservative und gelenkerhaltende chirurgische Behandlungen am Schultergelenk erfolglos waren.
Die tiefe Muskel-Sehnen-Schicht der Rotatorenmanschette ist fast 'eingeklemmt' zwischen zwei Knochen: dem Oberarmkopf und dem Schulterdach. Vor allem bei Überkopfbewegungen, aber auch bei jeder Abspreizbewegung des Armes, wird die Oberarmmuskulatur unter dem Schulterdach eingeklemmt. Das ist der natürliche Preis, den der Mensch für seine einmalig große Beweglichkeit des Schultergelenks bezahlen muss.
Eine Überanstrengung der Sehnen kann zu einer kontinuierlichen Reizung führen, später auch zu degenerativen (verschleißbedingten) Erscheinungen. Die Sehnen verlieren ihre Belastbarkeit.
Die Rotatorenmanschette reagiert auf diese Belastung im höheren Lebensalter durch Kalkeinlagerung oder durch Ruptur bzw. Teilruptur. Wenn die Funktion der Rotatorenmanschette nicht mehr durch Physiotherapie verbessert werden kann, ist eine Naht hilfreich.
Alle Eingriffe an der Rotatorenmanschette zielen darauf ab, im Raum unter dem Schulterdach (subakromialer Raum) wieder mehr Platz bereit zu stellen (subakromiale Dekompression). Dies kann die volle Beweglichkeit im verengten Schulterraum wiederherstellen.
Eine Schulterarthroskopie oder Spiegelung des Schultergelenkes ist eine Operation, bei der ein Schulterspezialist über zwei kleine Hautschnitte in das schmerzende Schultergelenk eingeht und die Ursache der Schulterschmerzen untersuchen und behandeln kann. Weitere kurze Hautschnitte helfen, alle beteiligten Strukturen zu untersuchen.
Eine Kalkschulter zeichnet sich durch Kalkdepots im Bereich der Supraspinatussehne aus. Manchmal tritt die Kalkschulter (Tendinosis calcarea) auch als Begleitbefund bei Verschleißerscheinungen an der Rotatorenmanschette auf. Operativ entfernt werden Kalkdepots in der Schulter nur, wenn alle konservativen Therapien erfolglos waren und weiterhin ein Leidensdruck besteht. Die Operation erfolgt in der Regel arthroskopisch über minimale Hautschnitte.
Ist der Bandapparat des Akromioklavikulargelenks (AC-Gelenk) zwischen Schlüsselbein und Schulterdach intakt und besteht nur eine isolierte ACG-Arthrose, so wird in einem arthroskopischen Eingriff das äußere Ende des Schlüsselbeins mit einer kleinen Fräse um ca. 5 mm gekürzt. Gleichzeitig wird der entzündete Schleimbeutel unterhalb des Schulterdaches entfernt. Dadurch erweitert sich der Abstand zwischen Schlüsselbein und Schulterdach. Knochenanbauten (Osteophyten), die auf die Rotatorenmanschette drücken, werden ebenfalls abgetragen. Wichtig ist, dass der Bandapparat, der das Schlüsselbein am Schulterblatt und Schulterdach fixiert, geschont wird.
AC-Gelenkverletzungen und AC-Gelenksprengungen gehören zu den häufigsten Sportverletzungen der Schulter. Dabei steht die Abkürzung AC für das Akromioklavikulargelenk zwischen Schulterblatt und Schlüsselbein. Man bezeichnet das AC-Gelenk auch als Schultereckgelenk. Bei vielen Patienten mit einer Verletzung des Schultereckgelenks ist eine konservative Ausheilung ohne operativen Eingriff erfolgreich. Bei welchen Verletzungen des AC-Gelenks ist eine operative Versorgung durch einen Schulterspezialisten angebracht?