1. Bandscheibenprothese: bewegliche Wirbelsäule trotz Bandscheibendegeneration
  2. Wem kann die Bandscheibenprothese helfen?
  3. Vorteile der Bandscheibenprothese gegenüber der Wirbelsäulenversteifung
  4. Risiken der künstlichen Bandscheibe
  5. Kontraindikationen: Wann ist die Bandscheibenprothese nicht möglich?
  6. Rehabilitation und Prognose der Bandscheibenprothese

Es gibt strenge Kontraindikationen der Bandscheibenprothese: In diesen Fällen darf die Bandscheibenprothese nicht verwendet werden. Die Anforderungen zur Operation einer Bandscheibenprothese sind im Vergleich zu einer Versteifung der Wirbelsäule (Spondylodese) eingeschränkt. In der Regel ist eine Bandscheibenprothese noch anwendbar, wenn der Patient lediglich an einer "einfachen" Bandscheibendegeneration nach Bandscheibenvorfall leidet. Bei stärkeren Veränderungen der Wirbelsäule ist die künstliche Bandscheibe nicht mehr mit der gleichen Erfolgsrate anwendbar.

Die Bandscheibenprothese kann daher nicht bei allen Formen des Rückenschmerzes in Erwägung gezogen werden: Die meisten Verschleißerkrankungen der Wirbelsäule stellen relative oder absolute Kontraindikationen gegen die Operation der Bandscheibenprothese dar.

  • Starke Osteoporose: Bei Osteoporose (krankhaft abnehmende Knochendichte) ist das Einwachsen der Prothesenoberfläche und der sichere Halt in den benachbarten Wirbelkörpern nicht mehr gewährleistet
  • Bandscheibenvorfall (Discus prolaps) mit einer Einengung des Rückenmarks oder der Nervenwurzeln.
  • Pseudarthrose (Falschgelenkbildung) nach operativer Spondylodese (Versteifung).
  • Starke Spondylarthrose: Bei starker Spondylarthrose (Arthrose der kleinen Wirbelgelenke) ist die normale dynamische Beweglichkeit der Wirbelkörper nicht mehr gewährleistet. Das beeinträchtigt auch die Funktion der Bandscheibenprothese.
  • Segmentinstabilität (Spondylolisthese bzw. Wirbelgleiten): Bei Segmentinstabilität gleiten die Wirbelkörper gegeneinander. Es wird auch als Spondylosysthesis bezeichnet. Auch bei Instabilität ist der Halt der Bandscheibenprothese zwischen den Wirbelkörpern nicht mehr gewährleistet
  • Entzündungen: Entzündungen sind allgemein eine absolute Kontraindikation beim Einbau von Implantaten.
  • Bänderverletzungen: Verletzungen der Bänder an der Wirbelsäule.
  • Wirbelkanalstenose: Das ist eine Verengung des Rückenmarkkanals entweder zentral im Rückenmark oder an den Nervenwurzeln, die ausgehend vom Rückenmark bestimmte Körpersegmente innervieren.
  • Tumoren

Wenn diese Kontradinikationen (Gegenanzeigen) vorliegen, sollte eine Bandscheibenprothese nicht mehr operiert werden. Nach strenger Anwendung aller Gegenazeigen waren in einigen Studien nur 5% aller Kandidaten für eine Wirbelkörperversteifung auch geeignet für eine Bandscheibenprothese. Damit ist die Bandscheibenprothese sicher noch keine Regelbehandlung.