- Bandscheibenprothese: bewegliche Wirbelsäule trotz Bandscheibendegeneration
- Wem kann die Bandscheibenprothese helfen?
- Vorteile der Bandscheibenprothese gegenüber der Wirbelsäulenversteifung
- Risiken der künstlichen Bandscheibe
- Kontraindikationen: Wann ist die Bandscheibenprothese nicht möglich?
- Rehabilitation und Prognose der Bandscheibenprothese
Allgemeine Risiken eines Implantates
- Lockerung und Migration
- Absenkung bei schlechter Knochenqualität
- Materialversagen
- Facettengelenks-Arthrose (Arthrose der kleinen Wirbelgelenke)
- Material-Unverträglichkeit oder Allergie
Künstliche Bandscheiben sind erst seit c.a. 10 Jahren in der medizinischen Anwendung. In diesem relativ kurzen Zeitraum befanden sich die Bandscheibenprothesen in einer stetigen Entwicklung. Daher lässt sich auch noch nicht sagen, ob das klinische Ziel der Bandscheibenprothese wirklich langfristig - auch Jahrzehnte nach der Operation, erreicht wurde: Die Vermeidung von sogenannten Anschlussinstabilitäten (Bandscheibendegeneration) benachbarter Segmente, die als Folge einer Wirbelsäulen-Versteifung immer wieder beobachtet werden kann.
Bisherige Studien zeigen, dass die Ergebnisse nach einigen Jahren zumindest nicht schlechter sind, als bei einer Versteifungsoperation.
Das macht Hoffnung, dass in wenigen Jahren die das Befinden der Vergleichsgruppe von Patienten mit Bandscheibenprothese wesentlich besser ist als nach einer Wirbelsäulenversteifung.
Es gibt Hinweise dass die Rehabilitation nach der Operation schneller voranschreitet, wenn statt einer Versteifung eine bewegliche Bandscheibenprothese implantiert wurde.
Die langfristige Haltbarkeit der Bandscheibenprothese in der alternden Wirbelsäule, wenn die Knochenqualität durch Entmineralisierung immer schlechter wird, ist noch nicht wirklich geklärt. Bei Osteoporose und Instabilität der Wirbelsäule wird Wirbelsäulenprothese daher auch nicht empfohlen.
Die Loslösung der Bandscheibe aus dem Bereich zwischen den Wirbelkörpern ist eine der wichtigsten Komplikationen, die man vermeiden will. Ein Ausbau der Bandscheibenprothese und Nachfolgende Versteifung wäre die Konsequenz.
Weniger dramatisch wäre eine knöcherne Umbauung der Bandscheibe, bei der die Beweglichkeit verloren geht. Im Ergebnis wäre der Patient ebenso gestellt wie bei der Durchführung einer Versteifungsoperation, hat aber die Perspektive einer erhaltenen Beweglichkeit über mehrere Jahre.
Wenn das Material der Bandscheibenprothese versagt, wird der Patient in diesem Segment instabil. Eine nachfolgende Versteifungsoperation kann die Folge sein.