Impingement (Blockade) im oberen Sprunggelenk
- Was ist ein Impingement des oberen Sprunggelenkes?
- Einschränkung der Beweglichkeit des Sprunggelenks durch einen Hohlfuß
- Wie entsteht ein Impingement am oberen Sprunggelenk?
- Ursachen für ein Impingement des oberen Sprunggelenks (OSG)
- Wie kann das Sprunggelenk-Impingement zu einer Arthrose führen?
- Diagnose: MRT und Röntgen zur Feststellung eines Impingements im Sprunggelenk
- Therapie bei Impingement des oberen Sprunggelenkes
- Erfahrung mit der Operation des Sprunggelenk-Impingements

Ein Impingement ist eine mechanische Blockade des Gelenks. Zu unterscheiden sind das vordere und das hintere Sprunggelenk-Impingement. Das hintere Impingement tritt durch eine Einklemmung am hinteren Rand des Sprungbeins auf. Ursächlich ist häufig das sogenannte Os trigonom, ein Knochenanbau des Sprungbeins. Bei einem vorderen Impingement ist der vordere Teil des Sprunggelenks von einer Blockade betroffen. Es tritt häufig bei Fußballern auf und wird daher auch als Fußballergelenk bezeichnet. Ein weiteres Impingement des Sprunggelenks ist das fibulocalcaneare Impingement im Gelenk zwischen Wadenbein und Fersenbein. Ursächlich ist in den meisten Fällen ein Knick-Senkfuß.
Die Therapie des Sprunggelenk-Impingements richtet sich nach der Einteilung nach Scanton. Die Einteilung gibt an, in welchem Ausmaß die Knochenveränderungen vorhanden sind.
Was ist ein Impingement des oberen Sprunggelenkes?
Der englische Begriff Impingement bedeutet, dass der normale Ablauf eines Gelenks durch eine Blockade gestört ist. Das Sprunggelenk kann also seinen normalen Bewegungsablauf nicht mehr entfalten. Die Knochenveränderungen entstehen dabei immer zuerst am Schienbein und erst im weiteren Verlauf am gegenüberliegenden Sprungbeinhals.
Bei einem Impingement im vorderen Bereich des Sprunggelenks spricht man auch von einem Soccer Player´s Ankle (Fußballergelenk). Sportler mit langjähriger Belastung des oberen Sprunggelenks im Rahmen von Kontaktsportarten wie Fußball leiden unter dieser Bewegungsblockade.
Einschränkung der Beweglichkeit des Sprunggelenks durch einen Hohlfuß
Mit einem Hohlfuß (Pes excavatus), der ein stark erhöhtes Fußlängsgewölbe aufweist, geht häufig auch eine deutlich reduzierte Beweglichkeit des Sprunggelenks einher. Der Hohlfuß belastet durch die Steilstellung der Fußwurzelknochen den Vorfuß. Zusätzlich sorgt der hohe Spann für die Entstehung eines Impingements, wodurch die Beweglichkeit des Fußes nach oben (Dorsalextension) eingeschränkt wird.
Wie entsteht ein Impingement am oberen Sprunggelenk?

Bei einem Impingement bilden sich je nach Ausmaß knöcherne Auswüchse am Schienbein und später auch am Sprungbein im vorderen Abschnitt des Sprunggelenks. An diesen Knochenvorsprüngen klemmen Weichteile wie die Gelenkschleimhaut oder Kapselanteile ein. Das Abrollen des oberen Sprunggelenkes (OSG) ist dann häufig schmerzhaft und die Beweglichkeit durch die Einklemmungen zunehmend eingeschränkt. Häufig leiden betroffene Sportler unter Schmerzen beim Sport oder nach der Belastung. Die Freude am Sport wird hierdurch häufig zerstört.
Ursachen für ein Impingement des oberen Sprunggelenks (OSG)
Die Knochenauswüchse (Osteophyten) entstehen durch immer wiederkehrende kleine Verletzungen der vorderen Sprunggelenkkapsel. Man spricht auch von sog. Traktionsosteophyten (unter Zug entstandene Knochenanbauten). Teilweise brechen diese ab und können als freie Gelenkkörper im vorderen Gelenkabschnitt die Beweglichkeit stören und das Sprunggelenk schädigen. In einigen Fällen entwickelt sich eine schwere Sprunggelenksarthrose, besonders wenn weitere ältere Verletzungen des Gelenkes vorhanden sind. Hier sind Bandverletzungen, Sprunggelenksbrüche und Knorpel-Knochen-Verletzungen wie bei der Osteochondrosis dissecans zu erwähnen.
Wie kann das Sprunggelenk-Impingement zu einer Arthrose führen?
Problematisch ist neben der Bewegungseinschränkung der häufig eintretende Knorpelschaden an der Oberfläche des Sprungbeins (Talus). Die Knochenanbauten (Osteophyten) hinterlassen teilweise deutliche Schliffspuren. Diese entstehen einseitig und können bei längerem Bestehen den Knorpel vollständig aufbrauchen. Die üblichen Mechanismen mit Entzündung der Gelenkschleimhaut durch den Knorpelabrieb und Reizung des Gelenkes fördern so im Verlauf die Arthrose im Sprunggelenk.
Diagnose: MRT und Röntgen zur Feststellung eines Impingements im Sprunggelenk
Neben der klinischen Untersuchung des Sprunggelenks und einer umfassenden Einschätzung und Lokalisierung der Schmerzen liefern bildgebende Verfahren wie Röntgen und MRT (Magnetresonanztomografie) dem Arzt wichtige Hinweise auf ein mögliches Impingement im Sprunggelenk. Im Röntgenbild erkennt der Arzt knöcherne Veränderungen wie Osteophyten an den Gelenkflächen. Das MRT gibt eine Einschätzung über den Zustand von Weichteilen wie der Gelenkkapsel und zeigt osteochondrale Läsionen (Knochen-Knorpel-Verletzungen) und Knochenödeme (Wassereinlagerungen).

Therapie bei Impingement des oberen Sprunggelenks
Für die Behandlung des Sprunggelenk-Impingements kommen vor allem minimalinvasive Eingriffe in Frage. Die Arthroskopie des oberen Sprunggelenkes kann die Diagnose sichern und die Therapie in einer Sitzung durchführen. Der Arzt entfernt dabei Einklemmungen von Weichteilen (Sehnen, Gelenkkapsel, Gelenkschleimhaut). Mit einer speziellen Fräse trägt der Arzt die knöchernen Auswüchse ab. Knorpelschäden müssen stadienabhängig behandelt werden.
Erfahrung mit der Operation des Sprunggelenk-Impingements
Als zertifiziertes Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkschirurgie ist die Gelenk-Klinik auf Operationen des Sprunggelenks spezialisiert. Das Zertifikat bescheinigt uns höchste Qualität in Patientenberatung, Diagnose, Operation und Nachsorge bei Erkrankungen und Verletzungen am Fuß oder Sprunggelenk. Unsere Spezialisten für Operationen bei Sprunggelenk-Impingement sind Dr. Thomas Schneider und Dr. Martin Rinio.
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